Vita

Ich bin 1992 in Südthüringen geboren und lebe seit 2013 mit meinem Mann und meinen zwei Kindern in Friedrichroda.

Seit 2005 bin ich Mitglied im Deutschen Roten Kreuz (DRK) Schmalkalden und wurde dort als Wasserretterin (Stufe Silber) und später im Sanitätsdienst ausgebildet. Ich arbeitete mehrere Sommersaisons im Freibad als Badeaufsicht.

Im Jahr 2010 erhielt ich mein Abitur am Philipp-Melanchthon-Gymnasium in Schmalkalden, woraufhin ich im Oktober mein Studium zum Lehramt an Grundschulen an der Universität Erfurt aufnahm und Anfang 2016 abschloss. Während meines Studiums durfte ich an verschiedenen Lehrstühlen als Wissenschaftliche Hilfskraft arbeiten und entdeckte somit meine Begeisterung für die Forschung im pädagogischen Bereich.

Im Oktober 2016 begann ich ebenfalls an der Universität Erfurt an meinem Promotionsprojekt zu arbeiten und erhalte dafür ein Stipendium der Universität. Während dieser Zeit konnte ich mich im Bereich Hochschuldidaktik weiterbilden und diesbezüglich ein Zertifikat erlangen, welches mich für den folgenden Lehrauftrag gut wappnete.

Ehrenamtlich engagiere ich mich neben dem DRK auch im Gothaer Verein TIF-IT e.V. (Thüringer Initiative zur Förderung von Informationstechnologie) zur pädagogischen Beratung und didaktisch-methodischen Planung von Workshops mit Kindern und Jugendlichen. Ferner darf ich seit 2017 dem Elternrat des Friedrichrodaer Kindergartens vorsitzen sowie als Promovierendenvertreterin im Christoph-Martin-Wieland-Graduiertenforum der Universität Erfurt arbeiten.

Seit meinem Eintritt in DIE LINKE im Jahr 2017 positioniere ich mich nun auch politisch und durfte im Mai 2019 im Rahmen der Thüringer Kommunalwahlen in den Stadtrat Friedrichroda einziehen.

Meine Überzeugung

Im Jahr 2009 wurde die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland ratifiziert. Was vorher schon unter dem Begriff Integration oder Teilhabe bei vielen Pädagog*innen diskutiert wurde, bekommt nun mit dem Wort Inklusion seither absoluten Aufschwung.

Alle Menschen haben ein Recht auf gesamtgesellschaftliche Teilhabe und dieses ist völkerrechtlich verbindlich.

Aufgrund meines Studiums interessierte mich zunächst natürlich dessen Umsetzung im schulischen Bereich und schon meine Masterarbeit befasste sich thematisch mit Inklusion und Lehrer*inneneinstellungen. Darauffolgend setzt auch mein Dissertationsprojekt an diesem Herzthema an. Hier beschäftige ich mich mit Inklusion und beruflichen Orientierungsmustern von Schüler*innen im Alter von 14-15 Jahren.

Schon Kinder haben ein Gefühl für ihre gesellschaftliche Position. Wo gehöre ich hin? Wo sehe ich mich später nicht? Was kann ich schaffen? Was ist „eher was für andere“? Bourdieu nennt dies das Gefühl für den eigenen Platz. Und unser selektierendes Schulsystem verstärkt diesen Effekt. In der großen Breite reproduziert es über subtile Mechanismen ungleiche soziale Verhältnisse und bedient damit die Marktlogik einer Leistungsgesellschaft.

Inklusion kann in dieser Marktlogik nicht funktionieren.

Wenn wir möchten, dass Menschen gleiche Chancen bekommen, dann müssen wir lernen, subtile Ausgrenzungsmechanismen zu erkennen.

Nicht jedes Kind, welches Schwierigkeiten in der Schule hat, ist selbst schuld! Viele Kinder haben es durch eine ungünstige Startposition deutlich schwerer, Erfolge zu erzielen, da sie im Gegensatz zu anderen mit viel schlechteren Ausgangsbedingungen starten.

Inklusion bedeutet für mich Antidiskriminierung, Chancengleichheit und Demokratie. Und das bezieht sich gewiss nicht nur auf die Schule.

Es ist mir eine Herzensangelegenheit, diese Werte nicht nur in Bildung und Erziehung zu berücksichtigen, sondern auch im zwischenmenschlichen Umgang.

Wertschätzung, andere ernst nehmen, ihnen auf Augenhöhe begegnen und sich in ihre Lage versetzen zu können – das ist mir wichtig, ganz besonders im Umgang mit Kindern.

„Eine Generation, die zunehmend in den besten Lebensjahren mit Burnout zu kämpfen hat, entwirft für ihre eigenen Kinder einen Lebensweg mit noch mehr Tempo, noch mehr Leistung, noch mehr „Förderung“. Sie funktioniert Kindergärten zu Schulen um, weil sie glaubt, Kinder, die früh Mathe lernen, seien schneller am Ziel. Moment einmal – an welchem Ziel?“ (Renz-Polster, https://www.kinder-verstehen.de/thema/zitate/)